Fachtagung 2016

Fachtagung 2016: Kinder haben Rechte! Das weiß doch jedes Kind… oder?“

Kinder haben Rechte!

13.12.2016| 10:00 bis 20:00
Hackesche Höfe Kino

Nach wie vor werden die Rechte von Kindern und Jugendlichen bei vielen wichtigen Entscheidungen in Politik, Verwaltung und Rechtsprechung aber auch in Gesellschaft und Familie nicht ausreichend berücksichtigt. Das Kinderrechte-Filmfestival möchte Kinder ermächtigen, ihre Ansprüche kennenzulernen und öffentlichkeitswirksam zu äußern.

Auf der angeschlossenen Fachtagung „Klappe auf für die Rechte der Kinder!“ möchten wir Akteurinnen und Akteure aus den Bereichen kulturelle Bildung, Schule, Film- und Medienarbeit mit Kinderrechtsinitiativen zusammenbringen. Mit einem anregenden Fachpanel und kleineren Talkrunden sollen Möglichkeiten und Grenzen einer kindgerechten Vermittlung der Kinderrechte in TV, Film und Medienbildung diskutiert werden.

Bericht zur Fachtagung

Wie kommt die Kinderrechtsagenda wirksam auf die Bildfläche? Kann Aufklärung von Kindern und Jugendlichen über ihre Rechte durch Film und Fernsehen gelingen? Und wie ist es um Mitwirkung und Mitbestimmung in Kinder- und Jugendmedien bestellt? Diesen und weiteren Fragen zur Bedeutung von Bewegtbildern für die Achtung der Kinderrechte gingen wir auf unserer ersten Fachtagung zum Kinderrechte Filmfestival am 13. Dezember in Berlin nach.

Über 100 interessierte MultiplikatorInnen aus Bildung, Kultur und Schule sowie FürsprecherInnen der Kinderrechte kamen im Hackeschen Höfe Kino in Berlin zusammen um sich im Rahmen des Kinderrechte Filmfestivals thematisch auszutauschen und zu vernetzen.

Nach einer Einführung in die Hintergründe des Kinderrechte Filmfestival durch den KIJUFI Vorstand Jan Rooschüz sprach die die parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Caren Marks über die politischen Relevanz der Initiative „Kinderrechte ins Grundgesetz“ und der aktuellen Kampagne „Starkmachen für Kinderrechte“. Im Anschluss kam die Sicht der National Coalition, dem Netzwerk zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention, durch Sprecherin Luise Pfütze in den Fokus.

Es folgte ein anregendes Panel zur Frage nach dem Kino als Ort für die Stärkung der Kinderrechte mit Gästen aus den Bereichen Film und Kinderrechten. Eine Stunde lang sprach Moderatorin Malin Büttner, die durch ihre Arbeit u.a. beim Kindernachrichten-Magazin neuneinhalb selbst einen starken Bezug zu dem Thema Kindermedien und Bewegbilder mitbrachte, mit dem „Heidi“-Regisseur Alain Gsponer, der Sektionsleiterin BERLINALE GENERATION Maryanne Redpath und dem Kinderfilmemacher Bernd Sahling.

Einschätzungen zum Schwerpunkt Kinderrechte gab es von Şirin Bahadir, Teilnehmerin einer Jugendkonsultation des Deutschen Instituts für Menschenrechte und ehemalige Jugendparlamentarierin sowie von Sebastian Sedlmayr, der die Abteilung Kinderrechte und Bildung bei UNICEF Deutschland leitet.

Nach dem Mittagimbiss wurden in praxisnahen Talks zu Kinderrechten und Best-Practise im Bereich Medien und Film vor allem die Potentiale von Bewegtbildern, aber auch Schwierigkeiten und Grenzen diskutiert. Ein weiterer Schwerpunkt bildete die besondere Situation geflüchteter Kinder und die Frage nach den Möglichkeiten dieser Kinder, ihre Rechte selbst einzufordern.

Während der Veranstaltung zeigten wir eine Auswahl von Kurzfilmbeiträgen des Kinderrechte Filmfestivals und holten damit die Kinder und ihre Themen selbst auf die Leinwand – „Schiffbruch“, „Ich habe einen Wunsch…“, „Anton gehört zu uns“, „Das Recht auf Spiel“, „Ist es nicht egal?!“

Feedback und Teilnehmerzahlen bestärken uns in der Beobachtung, dass das Fachtagungsformat gut angenommen wurde und der Diskus zwischen professionellen Medienfachkräfte, Filmemachern, Kinderrechtlern und Bildungsakteueren sehr gewinnbringend ist, um das Kinderechte Filmfestival und ähnliche Angebote an der Schittstelle von kultureller und politischer Bildung bekannter zu machen und stegtig zu verbessern.

Für 2017 können wir uns eine weitere Tagung gut vorstellen. Sie sollte vor allem mit noch mehr Zeit und Möglichkeiten der intensiven Diskussion von praxisbezogenen Detailfragen ausgestattet sein.